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Endlos-Nippel“ erfunden

Der Ellenberger Tüftler Alfred Lichtmaneker bringt eine patente Neuheit auf den Sanitärmarkt
Bis vor kurzem dachte der Erfinder Alfred Lichtmaneker, dass die grösste Hürde das Anmelden eines entsprechenden Patents ist. Als er das Patent für seinen „Endlos-Nippel“ in der Tasche hatte, begann für ihn aber erst die fast vergebliche Suche nach einem Hersteller. Nachdem er auch diese Hürde gemeistert hat, soll die Erfindung jetzt auf den Markt kommen.

FRANZ RATHGEB

Ellenberg. Der Heizungsbauer Alfred Lichtmaneker war 25 Jahre lang bei der Firma Friedel beschäftigt, bevor er sich vor zwölf Jahren selbständig machte. Ob als angestellter Monteur, oder als Selbständiger – Lichtmaneker stand auf der Baustelle immer wieder vor demselben Problem: Bei der Montage von Sanitärarmaturen fehlte ihm regelmässig ein Nippel in der erforderlichen Länge. Um auf die erforderliche Länge zu kommen, musste er immer mehrere und unterschiedlich lange Nippel (Rohre mit Aussengewinde) mit Muffen (Rohre mit Innengewinde) verbinden. Das war nicht nur mit zusätzlichem Arbeitsaufwand verbunden, sondern auch teurer. Es müsste einen Nippel geben, der sich auf der Baustelle auf das erforderliche Mass ablängen lässt, überlegte Lichtmaneker. Und weil es das nicht gab, kreierte er kurzerhand selbst einen 50 Zentimeter langen „Endlos-Nippel“. Dabei handelt es sich um ein Rohr in der genannten Länge, das mit einem durchgehenden Aussengewinde und variablen Trennstellen versehen ist. Letztere sind in einem Abstand von einem Zentimeter angebracht, mit einer Handsäge kann der Nippel dort auf die erforderliche Länge abgesägt werden. Nachdem Lichtmaneker die entsprechenden Werkszeichnungen gefertigt hatte, suchte er sich einen Patentanwalt und reichte 2006 beim Patentamt einen Antrag ein. Im Oktober 2007 wurde seine „variable Rohrverlängerung mit einer entsprechenden Nummerierung als „Gebrauchsmuster“ eingetragen. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte er, dass er die grösste Hürde genommen habe. Doch weit gefehlt: Acht Monate lang suchte er vergeblich nach einem Grosshändler und einer Giesserei sowie nach einer Dreherei und Vertriebspartnern. Entweder wollten die Lieferanten ihn gar nicht oder nur über kostspielige Umwege beliefern, eine Giesserei wollte ihm die Kosten fr die erforderlichen Werkzeuge berechnen. Über die Zwischenstationen würde die Herstellung letztendlich so teuer gewesen, dass die “Endlos-Nippel” auf dem Markt nicht wettbewerbsfähig gewesen wären.Im Markt glaubt Lichtmaneker einen der Gründe zu erkennen, dass er seitens der Industrie auf „Blockaden“ gestossen sei: Die Hersteller der bisher marktüblichen, drei bis 15 Zentimeter langen Nippel befürchten, so meint er, eine gewisse Verdrängung,und wehrten ihn ab. Letztendlich hat sich Lichtmaneker dann auf dem europäischen Markt auf die Suche nach einem Herstellergemacht. Im Herbst 2008 meldeten sich bei ihm zwei Firmen aus Osteuropa, drei Wochen später präsentierte ihm einer der Firmenchefs ein Muster. Inzwischen seien sich beide handelseinig, die Produktion sei serienreif, der “Endlos-Nippel” könne zu einem wettbewerbsfähigen Preis hergestellt und geliefert werden, freut sich Lichtmaneker. Kommenden Monat wird Lichtmanekers Erfindung in der Fachzeitschrift für das Sanitär- und Heizungsgewerbe vorgestellt, parallel dazu kann das Produkt über den Grosshandel geordert werden. Der „Endlos-Nippel“ wird in den Rohrdurchmessern 1/2 Zoll, 3/4 Zoll und 1 Zoll angeboten. Die 50 Zentimeter langen Nippel werden entsprechend der Trinkwasserverordnung in Edelstahl und Messing gefertigt.

 Schwäbische Post 06.06.2009